Die richtige Futtermenge für Bartagamen

Bartagamen werden sowohl mit pflanzlicher Nahrung als auch Insekten gefüttert. Gerade bei den Insekten ist es aber wichtig die Menge an das Alter der Tiere anzupassen. Hier passieren viele Fehler.

Viele ausgewachsene Tiere werden mit deutlich zu vielen Insekten gefüttert.

Junge Bartagamen

Junge Bartagamen sind immer hungrig.

Jungtiere ernähren sich noch hauptsächlich von Insekten. An Grünfutter gehen sie zunächst gar nicht oder nur sehr verhalten. Erst nach und nach gehen sie immer mehr an Pflanzen. Das ist normal und sollte niemanden verunsichern. Jungtiere brauchen das Protein der Insekten für das beachtliche Wachstum im ersten Lebensjahr. Als Futtertiere eignen sich vor allem Heuschrecken, Grillen und Schaben. Abwechslung ist hier entscheidend.

Bis zum 6. Monat werden die Tiere täglich mit Futterinsekten versorgt. Nachdem die Tiere in dieser Zeit einen unglaublichen Wachstumsschub hinlegen kann man hier ruhig etwas mehr als zu wenig füttern.

Man merkt am Verhalten der Tiere gut wie hungrig sie noch sind. Die ersten Futtertiere werden noch geradezu panisch gejagt. Nach und nach wird der Futtertrieb schwächer.

Die Futtertiere sollten dabei nicht größer als das Maul der Bartagame sein. Kleinere Futtertiere, dafür mehr, bieten auch mehr Nährwerte als eine vergleichbare Menge großer Tiere. Immer darauf achten die Insekten vor dem Verfüttern gut anzufüttern. Etwa die Hälfte der Tiere werden mit Vitamin- und Calcium-Pulver bestreut. Dazu die Tiere unmittelbar vor dem Verfüttern zusammen mit dem Pulver in eine Heimchen-Box und kurz leicht schütteln. Aber unbedingt auf die Mengenangaben des Herstellers achten!

Mehr zum Thema Ernährung und eine ausführliche Grünfutterliste hier: Ernährung

Mindestens genauso wichtig wie die Ernährung ist gerade für Jungtiere die richtige Beleuchtung! UV Licht und Wärme ist hier besonders wichtig, damit die Tiere Vitamine produzieren können und die Verdauung richtig arbeiten kann. Dazu gibt es auch einen eigenen Artikel: Beleuchtung.

Die Futtermenge sollte so bemessen werden, dass die Tiere immer noch etwas mehr essen würden wenn man ihnen noch etwas anbieten würde. Ist das Tier voll und appetitlos wars deutlich zu viel. In der Natur fressen die Tiere alles was sie erwischen können – schon alleine deshalb weil sie nicht wissen, wann sie das nächste mal etwas bekommen. Im Terrarium muss der Halter richtig regulieren.

Für Jungtiere kann es bis zu 10 mittelgroße Futtertiere am Tag geben. Heuschrecken können direkt ins Terrarium gegeben werden und von den Tiere selbst bejagt werden.

Hat man mehrere Tiere in einem Terrarium muss man aber darauf achten, dass auch alle Tiere gleich viel bekommen. Schmächtigeren Tieren lieber 1-2 Futtertiere mehr zukommen lassen. Bei deutlich kleineren Tieren oder solchen die sich schlecht entwickeln auf Zeichen der Unterdrückung achten und eventuell isolieren (generell empfehlenswert).

Schaben und Grillen/Heimchen müssen so verfüttert werden, dass sie sich nicht verkriechen können. Sie sind lichtscheu und teilweise überraschend schnell irgendwo versteckt. So hat man bald ungewollt eine Futtertierzucht im Terrarium. Gut geeignet zum sicheren Verfüttern ist dafür z.B. eine lange Pinzette. Bartagamen haben nämlich sehr spitze Zähne.

Eine lange Pinzette eignet sich gut um Jungtiere ganz gezielt zu füttern. Erhältlich bei Amazon.de

Grünfutter sollte den Jungtieren durchgehend angeboten werden. Auch wenn sehr junge Tiere noch nicht wirklich an die Pflanzen gehen ist es wichtig sie allmählich daran zu gewöhnen. Ab dem sechsten Monat wird Grünfutter ein immer wichtigerer Bestandteil ihrer Nahrung. Hier sollte auf möglichst viel Abwechslung geachtet werden.

Wer nicht das Glück unbehandelte Wiesen und Felder in der nähe zu haben kann auch online spezielle Samen Mischungen kaufen und Kräuter am Fensterbrett selbst ziehen. Man kann auch Blüten und Kräuter in größeren Mengen pflücken und trocknen und durchgehend zusätzlich anbieten. Solche Blumen-Trockenmischungen gibt es auch fertig zu kaufen, sind aber nicht gerade günstig und vermutlich eher als Luxus Snack zwischendurch zu verstehen.

Halbes Jahr bis Ausgewachsen

Das Alter zwischen 6 und 12 Monaten ist quasi die Pubertät der Bartagame. Hier stellt sich auch die Ernährung der Tiere um. Langsam werden immer weniger Futterinsekten und immer mehr pflanzliche Nahrung angeboten. Ab einem Alter von einem Jahr bekommen die Tiere nur mehr 1-2 mal die Woche Futterinsekten. Die restlichen Tage nur Grünfutter. An 1-2 Tagen gibt es auch das nicht – oder nur getrocknete Reste. Die pflanzliche Nahrung sollte fasrig und eher trocken sein.

Kein Obst oder „Küchen-Gemüse“ füttern!

Kein Obst oder „Küchen-Gemüse“ füttern. Fruchtzucker und „feuchte“ Nahrung sind unnatürlich, belasten den Verdauungstrakt sehr und begünstigen Parasitenbefall. Faserige Kräuter und Blüten sind die bevorzugte und gesündeste Nahrung. Eine ausführliche Liste mit geeignetem Grünfutter gibt es hier.

Fazit

In der Regel werden Bartagamen mit zu vielen Insekten und zu wenig bzw. der falschen Art Grünfutter gefüttert. Unbedingt auf gut geeignete Pflanzen achten.

Faserige Pflanzen und Fasttage sind wichtig für den Darm der Bartagame und helfen ihrer Gesundheit – z.B. um Parasiten-Befälle vorzubeugen. Zuckrige oder feuchte Nahrung wirkt dagegen wie Gift.

Alle Insekten sollten vor dem Verfüttern nochmal gründlich angefüttert werden. Die Nährwerte der Insekten gehen direkt an die Bartagame weiter. Bei Vitamin- und Calcium-Präparaten ist unbedingt auf die Mengenangaben des Herstellers zu achten.

Jungtiere benötigen viele Insekten für das rasche Wachstum das sie im ersten Lebensjahr hinlegen. Adulte Tiere ab einem Jahr brauchen nur mehr an 1-2 Tagen Futterinsekten und fressen hauptsächlich Kräuter und Blüten.

Bei Insekten und Grünfutter immer auf eine möglichst große Abwechslung achten.

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3 thoughts on “Die richtige Futtermenge für Bartagamen

  • Anonymous

    Eine falsche Info: im Text steht 6-12 Jahre statt Monate. Und jetzt weiß ich immer noch nicht, wie viele Heuschrecken ich bei adulter Bartagame reintun soll

    • Hi, danke für den Hinweis. Habe es ausgebessert. Zur Futtermenge werde ich die Tage den Text nochmal ein wenig überarbeiten. Danke auch für den Hinweis. Mit genauen Angaben a la „so und so viele große Heuschrecken“ ist es auch sehr schwer – so genau zu sein ist auch gar nicht gut/notwendig/richtig. Die Tiere sind da nicht so empfindlich.

      Es gibt auch Geschichten von Bartagamen die immerhin 12 Jahre alt wurden und zu 100% nur mit Heuschrecken und nie mit Grünfutter ernährt wurden. Das ist natürlich absolut falsch aber zeigt, dass man da nicht zu wissenschaftlich rangehen muss.

      Viel wichtiger als genau geregelte Futtertier-Mengen ist die Einhaltung der reinen Grünfutter- und Fasten-Tage.

      Bei Jungtieren 0-6 Monate kann man noch ruhig richtig kräftig füttern. Die Tiere legen einen unglaublichen Wachstumsschub hin und sind auch noch viel agiler als adulte Tiere.

      Bei Jungtieren 6-12 Monate gibt es an den „Insekten-Tagen“ auch noch viele Futtertiere. Manchmal merkt man dann schon am Verhalten, dass sie erstmal genug haben: Sie jagen dann nicht mehr sofort danach, oder jagen langsamer, brauchen länger bis sie das letzte Futtertier runtergeschluckt haben etc..

      Bei ausgewachsenen Tieren kommt es dann auch wieder drauf an ob es ein Weibchen ist das Eier ausbildet oder ein Männchen. Dann verhalten sich auch gleich alte Tiere oft ganz unterschiedlich.

      Wenn man sich an die nur 1-2 Tage pro Woche hält an denen man Insekten füttert kann man da dann ruhig gut füttern. Würde das wie gesagt am Verhalten der Tiere festmachen. Dann auch mal gerne 2 Wochen gar keine Insekten.

      Abwechslung ist bei der Ernährung sowieso das A und O! Auch bei den Futterinsekten selbst. Nicht immer nur Heuschrecken, nicht immer die selbe Größe. Selbst beim Anfüttern der Futtertiere (https://bartagamenhaltung.de/futtertiere-aufwerten) kann man Abwechslung reinbringen.

  • Jenny

    Hey,
    Was vielleicht auch interessant sein könnte, die Anzahl an insekten die man bei 6-12 Monate alten bartis füttern sollte. Ansonsten nen sehr schöner Beitrag!

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