Man ist, was man isst.
Futtertier ist nicht gleich Futtertier. Die Qualität des einzelnen Tieres ist von vielen Faktoren abhängig: Art des Tiere, Alter, Qualität der Zucht, Futter während dem Wachstum und nicht zuletzt auch der Qualität des Futters kurz vor dem Verfüttern.
Was das Futtertier kurz vor dem Verfüttern frisst, frisst in weitere Folge auch direkt die Bartagame. Daher ist es wichtig die Futtertiere besonders vor dem Verfüttern noch einmal möglichst gesund und vitaminreich zu ernähren.
Im Englischen wird das „Gut-Loading“ („Gut“ = englisch für „Darm“) bezeichnet. Man meint damit das Befüllen des Darms mit vielen Nährstoffen.
Wie funktioniert „Gutloading“?
Wenn die Tiere selbst gezüchtet werden sollten sie in der Regel ohnehin schon gesund und abwechslungsreich ernährt worden sein. Wenn die Tiere gekauft wurden kann davon nicht ausgegangen werden bzw. ist fast garantiert, dass die Tiere zumindest während dem Transport, nur funktionale, aber nicht wertvolle, Nahrung zu sich genommen haben.
Vor dem Verfüttern sollten alle Futtertiere nochmal zwei Tage lang sehr gesunde und vitaminreiche Nahrung im Überfluss bekommen. Dabei sollte nur das verfüttert werden, was auch für Bartagamen empfohlen wird.
Auch wenn z.B. Schaben Obst lieben sollten sie nicht mit Obst ernährt werden – weil das für Bartagamen nicht geeignet ist.
Zusätzlich sollte das Futter mit einer kleinen Menge Vitamin-Pulver bestreut werden. Nicht zu viel – sonst gehen die Tiere nicht mehr an das Futter und das teure Pulver ist verschwendet.
Vor dem Verfüttern der Tiere sollten diese selbst auch nochmal mit Vitamin- und Calcium Pulver bestreut werden.
Konkretes Beispiel
Bei uns werden gekaufte Heuschrecken zwei Tage lang mit Löwenzahn, Brombeerblätter, Gänseblümchen, Taubnesseln, Wegerich, usw. gefüttert – alles Pflanzen die auch für Bartagamen bestens geeignet sind. Die Pflanzen werden außerdem mit einer kleinen Menge „Herpetal Complete T“ bestreut.
Die Heuschrecken kommen dazu in ein kleines Würfel-Terrarium mit Wärmequelle, Tageslicht und guter Belüftung. Die Futter-Pflanzen werden so gut es möglich ist aufgestellt, damit die Tiere auch darauf herumklettern können und nicht alles nur am Boden liegt.
Interessanter weise sterben in dieser Zeit immer wieder mal einzelne Tiere – und das offensichtlich nicht an Altersschwäche. Schon alleine deswegen ist es gut, die Tiere zuerst zwei Tage selbst zu halten bevor sie verfüttert werden. Diese halbtoten Tiere will man seiner Bartagame nicht zumuten.
Nach zwei Tagen werden alle Heuschrecken dann entnommen kurz mit Vitamin- und Calcium-Pulver bestreut und in das Bartagamen-Terrarium gegeben.
Das schöne an Heuschrecken ist, dass sie tagaktiv sind und sich nicht verkriechen – so wie es Schaben und Heimchen tun würden. Daher kann man die Tiere einfach ins Terrarium kippen und die Bartagamen selbst jagen lassen.
Alternativen zum Anfüttern vor dem Verfüttern?
Bei gekauften Futtertieren jeder Art gibt es kaum Alternativen dazu, die Tiere vorher nochmal gründlich mit vitaminreicher Kost aufzuwerten.
Einzig bei sogenanntem Wiesenplankton, also Insekten die in der freien Natur gefangen werden, sollte auf das Anfüttern verzichtet werden. Futtertiere die direkt in der Natur gefangen wurden sind in der Regel schon so abwechslungsreich ernährt und voll mit Vitaminen, dass man deren Qualität in zwei Tagen Gefangenschaft nicht mehr verbessern kann – eher im Gegenteil.
Beim Fangen von Futter aus der Natur immer auf den Naturschutz achten und keine geschützten Tiere verfüttern.