Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps)
Größe
Kopf-Rumpf-Länge (KRL): 25 cm
Gesamtlänge (GL): 60 cm
Lebensraum
Steppen- und Halbwüsten des östlich zentralen Teils Australiens
Nr. 4: Pogona vitticeps.
Details siehe: Herkunft
Terrarium
Größe
Für die Haltung eines Einzeltiers sollte ein Terrarium mit einer Grundfläche von min. 1,5m² und 80 cm Höhe gewählt werden. Für jedes weitere Tier muss die Grundfläche um mindestens 15% erweitert werden. Wobei an dieser Stelle gleich erwähnt sei, dass diese Tiere idealerweise einzeln gehalten werden.
Überprüfen Sie die geplante Terrarium-Größe im Online-Rechner.
Die Größe des Terrariums ist für diese territorialen Tiere natürlich nur nach unten hin beschränkt!
Beleuchtung
Als tagaktive Steppen- und Halbwüsten-Bewohner haben Bartagamen hohe Ansprüche an die Beleuchtung. Helligkeit, Wäre und UV-Licht muss entsprechend hochwertig sein. Die Temperaturen sollen im Terrarium vom Rückzugsort bis zum Sonnenplatz zwischen 25°C und 55°C schwanken.
Details zum Thema Beleuchtung finden sich unter Beleuchtung.
Beispiel-Beleuchtung für ein Terrarium mit 1,5m² Grundfläche:
- 2 x HCI 70Watt für die Grundhelligkeit
- 2 x Lucky Reptile Bright Sun UV Desert 70 Watt
Einrichtung
Als Substrat sollte ein grabfähiges Sand-Lehm Gemisch gewählt werden, welches min. 20cm tief sein muss. Für Weibchen und während der Trächtigkeit muss das Substrat erhöht werden. Als Verstecke und Rückzugsgebiete eignen sich unter anderem halbierte Korkröhren, die mit der Öffnung nach unten ins Substrat verlaufen. Die Tiere liegen gerne an erhöhten Plätzen und beobachten ihr Revier. Daher sollte eine Rückenwand nicht fehlen und Wurzelstöcke und Äste aufgestellt werden. Sonnenplätze mit punktuell bis zu 55°C müssen auch vorhanden sein und werden, u.a. zur Verdauung, gerne von den Tieren aufgesucht.
Verhalten
Bartagamen sind tagaktive Einzelgänger und Ansitzjäger. Das bedeutet, dass sie gerne an einer exponierten Stelle ihres Territoriums warten und alles aufmerksam beobachten. Sobald sich in der Nähe der Tier ein Futtertier zeigt wird dieses erbeutet. Die Tiere gehen nicht aktiv auf Jagt. In der Natur treffen sich die Einzelgänger nur zur Paarung. Von einer Gruppehaltung im Terrarium wird daher abgeraten. Sollte die Gruppenhaltung dennoch geplant sein, muss darauf geachtet werden, dass sich max. 1 Männchen mit min. 2 Weibchen in der Gruppe befinden. Bei zwei Männchen wird das schwächere stark unterdrückt. Wird bei Unterdrückung nicht rechtzeitig eingegriffen kann das zu starken Entwicklungsproblemen, Organversagen und dem Tod führen. Min. 2 Weibchen sind notwendig, da die Männchen einen starken Paarungstrieb haben und ein einzelnes Weibchen stark darunter leiden würde.
Auch bei Gruppen die sich Jahre lange harmonisch vertragen kann es von einem Tag zum anderen zu schweren Raufereien im Terrarium kommen wodurch die Tiere sofort getrennt werden müssen. Es sind bereits einige Halter verzweifelt vor der Situation gestanden, ihre Tiere trennen zu müssen und nicht genug Platz für ein zweites Terrarium zu haben.
Gegenüber ihrem Halter werden Bartagamen generell zutraulich bzw. akzeptieren seine Anwesenheit und zeigen sich dadurch nicht gestört. Ein unnötiges Hantieren mit den Tieren sollte trotzdem vermieden werden. Reptilien sind keine Kuscheltiere, brauchen und wollen das auch nicht.
Futter
In erster Linie diverse Kräuter und Gräser. Zusätzlich lebende Insekten. Ergänzend sollten Vitamine und Mineralien gegeben werden. Details siehe: Ernährung
Winterruhe
Gegen Ende jedes Jahres steht für die Tiere die Winterruhe an. Dazu die Beleuchtung innerhalb eines Monats langsam komplett herunter drosseln und nach weiteren zwei Monaten wieder innerhalb eines Monats komplett hochfahren. Eine Winterruhe darf nur durchgeführt werden, wenn die Tiere darauf vorbereitet sind. Dazu muss eine Kotprobe abgegeben werden und der Darm der Tiere muss komplett gelehrt sein. Nur absolut gesunde Tiere mit gelehrtem Darm dürfen in die Winterruhe!
Zucht
Von der Zucht dieser Art kann nur abgeraten werden. Der Markt ist übersättigt mit Nachzuchten und das Angebot-Nachfrage-Verhältnis passt nicht.
Nach erfolgreicher Befruchtung legt das Weibchen etwa 40 Tage später 8-30 Eier ab, die bei 25-30°C nach 55-115 Tagen 8-10 cm große Tiere hervorbringen. Es sind bis zu sechs Gelege pro Jahr möglich, wobei eine solche Menge eine extreme Beanspruchung des Weibchens wäre. Daher auch min. zwei Weibchen bei max. einem Bock!