Futtertiere

Bartagamen sind Ansitzjäger die in ihrem Revier auf einem erhöhten Ort auf Lauer liegen und alles fressen was sie fangen können: Wespen, Asseln, Käfer, Schmetterlinge, Heuschrecken, Grillen, …

In der Natur ist das eine sehr breite Palette an Futtertieren. In der Terrarium-Haltung müssen wir dem Tier abwechslungsreich Futtertiere anbieten. Aber nicht alle Futtertiere sind gleich gut geeignet.

Das wichtigste Gebot, wie auch beim Grünfutter, ist Abwechslung. Möglichst viele Futtertiere abwechseln. Auch bei den Futtertieren selbst kann man abwechseln: Mal kleine Heuschrecken, dann beim nächsten mal ausgewachsene oder mal ein paar Mehlkäfer-Larven und dann beim nächsten mal die fertig entwickelten Schwarzkäfer.

Auch wenn Grillen, Heuschrecken und Schaben sich zum Hauptfuttertier etabliert haben ist Abwechslung enorm wichtig.

Wir essen auch nicht ein Leben lang immer nur das selbe. 😉

Geeignete Futtertiere

  • Grillen
  • Heimchen
  • Heuschrecken
  • Schaben
  • Mehlwürmer bzw. Mehlkäfer
  • Zophobas bzw. Große Schwarzkäfer
  • Wachsmottenlarven bzw. Wachsmotten
  • Fliegen
  • Wiesenplankton

Heuschrecken

Heuschrecken gehören zum Standard Futtertier für Bartagamen. Neben guten Nährwerten sind sie auch äußerst angenehm in der Handhabung und machen keinen Lärm oder Gestank. Man bekommt sie normalerweise in jedem Tierfachgeschäft das irgendwelche Futterinsekten verkauft.

Der größte Vorteil von Heuschrecken ist, dass sie tagaktive Fluginsekten sind und sich als solche nicht sofort im Terrarium verstecken. Stattdessen klettern sie herum, sonnen sich und fressen an den Futterpflanzen der Bartagame.

Ideal für Ansitzjäger wie Bartagamen die dann ihren Jagdtrieb ausleben können. Wir bestäuben die Heuschrecken nur mit Vitaminpulver und Calcium und werfen sie dann ins Terrarium. Tür zu und die Jagd beginnt.

Grillen und Heimchen

Grillen und Heimchen, die ja auch nur eine Grillenart sind, gehören ebenfalls zu den Standard Futtertieren in der Terraristik. Man bekommt sie wie auch Heuschrecken normalerweise in jedem Zoofachgeschäft in kleinen Plastik Transportboxen zu kaufen.

Bei Grillen/Heimchen ist aber darauf zu achten, dass sie mit der Pinzette oder in einer eigenen Futterbox verfüttert werden müssen. Die Tiere sind nachtaktiv und verstecken sich sofort im Terrarium wenn sie der hungrigen Bartagame entkommen. Oft wird es dann richtig schwer die Tiere nochmal zu finden und zu fangen. Manchmal schaffen sie es sogar hinter die Rückenwand, zwischen Glasscheibe und Rückenwand. Nicht nur können die Tiere sich dann in einem großen Bartagamen-Terrarium vermehren, sie werden auch sehr bald die Wohnung bzw. das Haus erkunden.

Daher Achtung beim Verfüttern. Mit einer langen Pinzette geht es am einfachsten.

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Wenig überraschend dürfte auch sein, dass ausgewachsene Grillen/Heimchen in der Nacht Grillen-Geräusche von sich geben.

Schaben

Schaben findet man in Zoofachgeschäften schon seltener. Die beiden gängigen Arten, Argentinische Waldschabe (Blaptica dubia) und Totenkopfschabe (Blaberus craniifer), findet man dann aber doch manchmal und oft kann man sie auch beim Zoofachhandel für die nächste Lieferung bestellen.

Die Tiere sind ausgewachsene richtig große Futtertiere für Bartagamen. Wir verfüttern sie hauptsächlich solange sie noch etwas kleiner sind.

Die Tiere sind wie Grillen nachtaktiv und verstecken sich im Terrarium sofort wenn sie der Bartagame entkommen. Daher ebenfalls mit einer langen Pinzette oder in einer eigenen Futterbox verfüttern.

Die beiden oben erwähnten Arten können trocken und damit sehr hygienisch gehalten warten, stinken nicht und machen keinen Lärm. Sie eignen sich auch gut für eine kleinen eigene Futtertier-Zucht.

Siehe dazu auch: Schaben-Zucht

Mehlwürmer und Zophobas

Mehlwürmer bzw. Zophobas sind die Larven des Schwarzkäfers bzw. großen Schwarzkäfers. Wie der Name vermuten lässt fressen die Tiere gerne Mehlhaltige Nahrungsmittel wie Haferflocken, aber auch Gemüse.

Die Larven dieser beiden Tiere haben einen relativ hohen Fettgehalt, weshalb man sie nicht zu oft füttern sollte. Außerdem ist bei diesen Tieren nochmal besonders darauf zu achten, sie vor dem Verfüttern mit hochwertigem Futter für die Bartagame aufzuwerten.

Siehe dazu auch: Futtertiere richtig anfüttern – “Gut-Loading”

Wenn die Larven ausgewachsen sind verpuppen sich die Tiere und entwickeln sich zum geschlechtsreifen Käfer. Sowohl die Puppen als auch Käfer können ebenfalls verfüttert werden.

Wachsmotten

Wachsmotten bzw. deren Larven sind Tiere die sich in Bienenstöcke einnisten um sich dort am Honig zu vergreifen. Sie gelten in der Imkerei als Schädling.

Die Larven sind sehr fetthaltig und sollten daher nicht zu oft verfüttert werden.

Fliegen und Wiesenplankton

Fliegen sind vor allem für Jungtiere als kleine Abwechslung zwischendurch geeignet. Von den Nährwerten sind sie aber nicht besonders ergiebig. Größere Bartagamen jagen Fliegen in der Regel auch nicht mehr hinterher.

Unter „Wiesenplankton“ versteht man Insekten die man in der freien Natur gefangen hat. Hier ist unbedingt auf den Naturschutz zu achten.

Siehe dazu auch: Wiesenplankton – Futtertiere von draußen

Nicht geeignete Futtertiere

  • Unter Naturschutz stehende Insekten
  • Regenwürmer
  • Schnecken
  • „Fleisch“
  • Mäuse
  • Fische

Unter Naturschutz stehende Insekten die im Freien gefangen wurden dürfen natürlich nicht verfüttert werden. Regenwürmer und Schnecken sind Parasiten-träger.

Fleisch, Mäuse und Fische sind unnatürliche Futtertiere die dem Verdauungstrackt der Bartagame nicht gut tun.

Natürlich würde eine Bartagame ein Mäusebaby oder eine junge Maus auch in der Natur jagen und fressen wenn es sie erbeuten könnte. Das ist aber in der Regel nicht der Fall. Außerdem ist es Tierquälerei weil die Bartagame die Tiere nur zu Tode beißen kann, was mit Schmerz und einem teilweise langem Todeskampf einher geht.

Auch bereits tote Mäuse, z.B. Frostmäuse, sollten aufgrund der Belastung für den Verdauungstrakt nicht angeboten werden.

Worauf achten beim Futtertierkauf

Wer Futtertiere nicht selbst züchtet sondern im Zoofachladen, online oder sonst wo kaufen muss sollte ein paar Dinge beachten.

Wenn man regelmäßig Futtertiere kaufen muss sollte man sich erkundigen, wann die Lieferung immer kommt und dann möglichst zeitnah zugreifen. So verbringen die Futtertiere weniger Zeit in der Transportbox und sind fitter.

Es ist immer besser Jungtiere zu kaufen und sie selbst noch ein bisschen weiter zu pflegen und aufzuwerten.

Futtertiere sollten immer vor dem Verfüttern einige Tage lang hochwertig angefüttert werden. Sie Nährwerte die von den Futtertieren aufgenommen werden gehen schließlich genau so an die Bartagame weiter. Daher sollten sie auch nur mit Futter gefüttert werden, dass auch für die Bartagame geeignet ist. Also z.B. kein Obst, auch wenn viele Futtertiere das lieben.

Siehe dazu auch: Futtertiere richtig anfüttern – “Gut-Loading”

Worauf achten beim Verfüttern

Handelt es sich bei den Futtertieren um Nachtaktive Tiere sollten diese am besten mit einer langen Pinzette oder in einer Futterbox verfüttert werden. Ansonsten passiert es schnell, dass sie sich im Terrarium verstecken und vielleicht sogar vermehren.

Vor dem Verfüttern sollten die Tiere zunächst gut angefüttert und dann mit Vitamin und Calcium Pulver noch weiter aufgewertet werden.

Wie viele Futtertiere – die richtige Menge

Zum Thema Futtertiermenge haben wir einen eigenen Artikel geschrieben.

Siehe dazu auch: Die richtige Futtermenge für Bartagamen

Hier nur das Wichtigste kurz erwähnt: Junge Tiere brauchen für das schnelle Wachstum noch sehr viele Futtertiere, ausgewachsene Tiere benötigen nicht mehr viel, können auch Wochen ohne Futtertiere auskommen und benötigen vor allem eine große Abwechslung an Grünfutter.

Siehe dazu auch: Ernährung – Grünfutterliste

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