Badeagame

Hilfe meine Bartagame badet!

Bartagame in der Wasserschüssel

Manchmal liegen Bartagamen ganz entspannt in ihrer Wasserschale oder versuchen sogar darin zu schwimmen. Sie entwickeln sich zur Badeagame. Doch was hat es mit diesem Verhalten auf sich?

Unbedingt natürlich ist das ausgiebige Baden der Tiere nicht. In ihrer Heimat kennen sie Wasser meist nur als Tau oder hin und wieder als Pfütze nach Regen. Viele Badegelegenheiten bieten sich da nicht.

Es ist auch im Terrarium, wo fast alle Tiere eine Wasserschale haben, eine große Ausnahme wenn einzelne Tiere freiwillig baden gehen. Daher sollte man ein paar mögliche Ursachen prüfen um auf Nummer sicher zu gehen.

Parasitenbefall

Eine durchaus mögliche Ursache für übermäßiges Baden kann ein akuter Parasitenbefall sein. Aus der Schlangen-Haltung wissen wir, dass Tiere mit Hautmilben häufig viel Zeit im Wasser verbringen. Vermutlich versuchen sie so den Befall zu mildern oder zumindest die Symptome zu lindern.

Auch in der Bartagamenhaltung hat sich immer wieder gezeigt, dass Tiere die viel Zeit im Wasser verbringen gerade unter Parasiten leiden.

Untersuchen Sie das Tier auf äußerliche Parasiten und lassen sie eine Kotprobe im Labor oder über einen Tierarzt auswerten.

Trinken

Wen das Tier Durst hat und daher die Wasserschale aufsucht und immer wieder beim Trinken beobachtet werden kann, ist besondere Achtung geboten!

Gesunde Tiere sollten über die Ernährung ausreichend Flüssigkeit bekommen. Regelmäßiges Trinken ist ein starkes Anzeichen auf falsche Haltungsbedingungen oder Krankheit.

Überprüfen Sie Temperatur, Ernährung, Beleuchtung und lassen Sie eine Kotprobe im Labor oder über einen Tierarzt auswerten. Wirkt das Tier schlaff oder sieht der Schwanz eingefallen aus sollte das Tier umgehend einem reptilienkundigen Tierarzt gezeigt werden.

Hitze

Wenn es im Terrarium zu heiß ist kann es vorkommen, dass das Tier in der Wasserschüssel Abkühlung sucht. Ist Hitze die Ursache sieht man das Tier in der Regel auch häufiger „hecheln“. Auch damit können sie die Körpertemperatur regulieren. Auch das regelmäßige Zurückziehen in kühlere Höhlen im Sand kann ein Zeichen dafür sein.

Überprüfen Sie die Temperaturen im Terrarium.

„Weil’s Spaß macht“

Wenn ein oder zwei Kotproben unauffällig waren, die Tiere keine Parasiten haben, die Haltungsbedinungen überprüft wurden und das Tier nicht zu häufig und zu lange badet kann es sein, dass ein kurzes Bad einfach genossen wird.

Wir können nicht jedes Verhalten unserer Tiere erklären. Es bleibt ein auffälliges Verhalten und man sollte immer wieder Kotproben auswerten lassen und vielleicht auch einen reptilienkundigen Tierarzt das Tier auf äußere Parasiten untersuchen lassen, aber manchmal findet sich keine richtige Erklärung.

Zum Baden zwingen?

Nein, grundsätzlich ist vom Baden einer Bartagame gegen ihren Willen strickt abzusehen. Erzwungenes Baden stresst die Tiere nur unglaublich und ist völlig sinnlos.

Wenn das Tier selbst in die Wasserschale steigt ist das eine Sache, das Tier aus dem Terrarium zu entnehmen und in eine Wasserschüssel oder gar ins Waschbecken oder die Wanne zu setzen ist etwas völlig anderes und sollte wirklich unterlassen werden.

Vor der Winterruhe?

Eigentlich ein klares Nein. Auch vor der Winterruhe sollten die Tiere nicht gebadet werden. Viel eher sollte die Ernährung rechtzeitig vorher eingestellt werden. Danach die Beleuchtung langsam herunterfahren. Damit entleert sich der Darm vor der Winterruhe auf ganz natürliche Weise und ohne unnötigen Stress. So halten wir es seit über 15 Jahren problemlos. Dafür ist aber eine korrekte Haltung mit richtiger Beleuchtung und richtigen Temperaturen notwendig!

Sollte das Terrarium zu kalt sein und die Tiere ziehen sich nach einer letzten Mahlzeit direkt in eine kühle Höhle zurück aus der sie nicht mehr heraus kommen ist Achtung geboten! Die Tiere dürfen auf keinen Fall mit vollem Darm überwintern. Der Darminhalt kann faulen und das Tier daran sterben.

Dann doch lieber noch einmal baden und eine Kotabgabe erzwingen und sich schonmal überlegen was schief gelaufen ist und was vor den nächsten Winterruhe besser gemacht werden könnte.

Bei der Häutung?

Nein. Selbst unter schlechten Haltungsbedingungen schaffen die Tiere die Häutung in der Regel problemlos selbst.

Nur in Ausnahmefällen kann ein Hautrest zu Problemen führen und da sollte dann ein Experte zugezogen werden.

Außerdem werden gerade von Anfängern oft „Häutungsprobleme“ diagnostiziert wo eigentlich gar keine sind. Bartagamen häuten sich in „Fetzen“ und nicht am Stück. Das gefällt nicht jedem. Aber nicht jedes Stück alte Haut muss dem Tier sofort abgezupft werden.

Einzige Ausnahme – Krankheit

Bei gesundheitlichen Problemen und wenn vom reptilienkundigen Tierarzt verordnet kann es sinnvoll oder manchmal sogar notwendig sein ein Tier zu baden.

Z.B. bei Verstopfungen oder Parasitenbefall kann es durchaus mal sinnvoll sein das Tier im warmen Wasser zu baden um damit einen Stuhlgang zu provozieren. Das ist aber absolute Ausnahmen und sollte mit dem Tierarzt abgestimmt sein.

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