Bartagame frisst nach der Winterruhe nicht

Wenn die Tiere nach einer ausgiebigen Winterruhe im Frühling wieder erwachen reagieren sie sehr unterschiedlich. Manche starten eher träge in die neue Saison. Andere sind sofort aufgeweckt, fressen fleißig und folgen bald dem durch die Winterruhe angestoßenen Fortpflanzungstrieb.

Gerade wenn Tiere nach der Winterruhe eher lethargisch und träge sind kann das für den Halter aber beunruhigend wirken. Hier heißt es zunächst mal Ruhe zu bewahren.

Zustand des Tieres prüfen

Zunächst sollte man den Zustand des Tieres nach der Winterruhe prüfen. Ist die Schwanzwurzel eingefallen oder wirkt das Tier abgemagert?

Werden die Tiere bei den richtigen Temperaturen überwintert und sind gesund sollten sie kaum Gewicht verloren haben. Die Verdauung und der Stoffwechsel ganz allgemein sind ja während der Winterruhe heruntergefahren.

Wenn das Tier nach der Winterruhe abgemagert aussieht und lethargisch und träge ist sollte man einen reptilienkundigen Tierarzt aufsuchen. Der wird vermutlich versuchen einen Abstrich zu machen oder Blut zu nehmen. Direkt nach der Winterruhe wird es keinen Stuhlgang für eine Kotprobe geben.

Beleuchtung hochfahren

Das Ende der Winterruhe läutet man mit dem Hochfahren der Beleuchtung ein. Über einen Zeitraum von 2 Wochen werden die Lampen wieder auf volle Leistung gebracht. Wer hier ein bisschen den Jahreszyklus imitieren will kann im Frühling und Herbst 12 Stunden beleuchten und im Sommer 14 Stunden.

Von Anfang an sollten die Wärme- und UV-Lampen ein paar Stunden leuchten. Das weckt die Tiere auf natürliche Weise.

Wenn die Tiere noch sehr träge sind sollte man zunächst die Beleuchtung und Temperaturen überprüfen.

Sind die Tiere gerade erst aus ihrem Unterschlupf gekommen und direkt unter die „Sonne“ gekrochen gibt man ihnen erstmal ein paar Tage um in Schwung zu kommen.

Grünfutter wird nicht angenommen

Gerade nach der Winterruhe kann es sein, dass die Tiere nicht besonders aktiv auf das Grünfutter reagieren oder es überhaupt anrühren.

Es gibt aber auch Tiere die sich sofort gierig darauf stürzen. Hier sollte man nicht zu viel in das Verhalten der Tiere interpretieren.

Man kann allerdings versuchen das Grünfutter attraktiver zu gestalten.

Für viele Tiere wird das Futter interessanter wenn es nicht immer am selben Platz steht. Auch auf Farben reagieren die Tiere interessierter. Besonders gelb und orange scheint hier zu ziehen. Löwenzahn und andere Blüten werden meistens gerne genommen.

Man kann Grünfutter auch in Form echter Pflanzen anbieten. Z.B. Futterpflanzen in einer sehr massiven Vase anbieten oder im Blumentopf gezogene Kräuter als solches hineinstellen. Auch den berühmten Golliwoog kann man als Ganzes ins Terrarium stellen.

Wenn man von den Pflanzen länger etwas haben möchte muss man sie nur rechtzeitig wieder entfernen und nachwachsen lassen, bevor sie ganz weg-gefressen sind.

Auch wenn die Tiere nach der Winterruhe gar nicht an Grünfutter gehen ist das noch kein Grund zur Sorge. Oft gehen sie zunächst einfach lieber an Lebendfutter. Ein paar Fette und Proteine nach der Winterruhe füllen aufgebrauchte Reserven wieder.

Lebendfutter wird nicht angenommen

Dass die Tiere Lebenfutter nicht annehmen, ist eher unüblich. Sind sie schon ein paar Tage wach und sonnen sich regelmäßig müsste ihre Verdauung auch wieder bereit sein und der Hunger steigen.

Zeigen sie keinerlei Interesse an Lebendfutter sollte ein reptilienkundiger Tierarzt einen Blick auf das Tier werfen.

Es könnte sein, dass während der Winterruhe ein Parasitenbefall ausgebrochen ist und die Tiere daher keine Appetit verspüren. Selbst mit der notwendigen Kotuntersuchung vor der Winterruhe kann das nicht ausgeschlossen werden.

Fazit

Eine gewisse Trägheit nach der Winterruhe ist bei vielen Tieren ganz normal. Manche sind sofort aufgeweckt, andere brauchen ein paar Tage. Der Appetit auf Grünfutter kann zunächst fehlen. Die oben genannten Tricks können helfen das Futter ein bisschen interessanter zu gestalten.

Lebenfutter sollte eigentlich nach zwei Tagen angenommen werden. Wirkt das Tier lethargisch und träge sollte es zum reptilienkundigen Tierarzt gebracht werden.

Während der Winterruhe sollte das Tier kaum Gewicht verloren haben. Hat das Tier optisch merklich abgenommen, ist vielleicht sogar die Schwanzwurzel eingefallen, sollte man dem nachgehen. Eventuell war die Temperatur während der Winterruhe zu hoch oder das Tier ist krank und gehört untersucht.

Das wichtigste für eine problemlose Winterruhe ist ein gesundes und fittes Tier und die richtigen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit während der Winterruhe. Ist das gegeben ist die Winterruhe unbedenklich. Die Untersuchung der Tiere rechtzeitig vor der Winterruhe ist daher absolut notwendig. Für kranke Tiere kann die Winterruhe schnell den Tod bedeuten.

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